Warum hat das Olympiastadion eine Lücke?

Emilie Kunz
2025-07-09 10:04:42
Anzahl der Antworten: 4
Das Olympiastadion hat anders als alle anderen vergleichbaren Sportarenen in der Westkurve eine Lücke. Die Lücke, um die’s hier geht, hat freilich nichts mit der üblichen oder aktuellen Unvollkommenheit Berliner Großbauten zu tun. Das Olympiastadion wurde mit seinem markanten Sprung in der Betonschüssel schon 1936 zu den Olympischen Sommerspielen präsentiert. Mit einer pathetischen Öffnung des Oberrangs in Richtung Glockenturm und zu der – nach dem Krieg wiederaufgebauten – sogenannten Langemarckhalle. Zugleich sollte die inszenierte Baulücke das Auge auf die damit freigestellte Empore für das Olympische Feuer lenken.
Immerhin hat es zur WM 2006 eine kräftige Modernisierung gegeben, doch auch das unterbricht seinen kühnen Schwung und lässt im Westrund eine Lücke klaffen. So hat man die von den Nationalsozialisten 1936 quasi sakral-bombastisch herausgestellte Feuerempore nicht angetastet. Eine Absurdität des ansonsten ja ganz flexibel gehandhabten Denkmalschutzes.
Unter der Olympischen Feuerschale gibt es ohnehin jene leer gähnenden Betonstufen, die früher schon als Zuschauerreihen genutzt wurden. Die Kosten für neue Installationen kämen durch mehr Tickets spätestens nach Herthas Aufstieg wieder rein.

Lydia Freitag
2025-07-03 05:59:19
Anzahl der Antworten: 7
Das Marathontor im Westen des Olympiastadions dient den Spielern beider Mannschaften beim DFB-Pokalfinale als Zugang zum Innenraum und auf den Rasen. Die Lücke zwischen Marathontor und Glockenturm wird für das Finale des DFB-Pokals genutzt, um die Kapazität des Stadions von 74‘244 auf fast 76‘000 Plätze aufzustocken. Die Lücke zwischen Glockenturm und Marathontor geschlossen und die Kapazität damit auf fast 76.000 Zuschauer erhöht. Die Lückenschließung stellt im Bereich der Statik eine Herausforderung dar, da die Konstruktion so geplant und gebaut werden, dass sie sich in den Bestand einpasst. Mit dem eigenes von NÜSSLI entwickelte ST-Klapptribünensystem wird das optimal gelöst. Die Statik der Tribüne oberhalb des Marathontors wird gesondert nach strengen Sicherheitsvorschriften geprüft. Knapp 1.800 Zuschauer mehr finden durch die Zusatztribüne im Olympiastadion Platz. Durch die Zusatztribüne kann die Kapazität des Olympiastadions auf rund 76.000 erhöht werden.

Agathe Moritz
2025-06-26 06:06:50
Anzahl der Antworten: 2
Wir brechen das Tor ab, damit wir mit unseren Lkw in das Stadion fahren können. In vier Wochen soll anstelle des einsturzgefährdeten Marathontors eine Lücke im Oval klaffen.

Mirjam Brückner
2025-06-12 17:11:02
Anzahl der Antworten: 3
Schon die Skulpturen um das Stadion kündeten vom nationalsozialistischen Rasseideal. Und nicht zufällig lenkte eine Lücke in der Rückseite des Stadions den Blick auf den so genannten Langemarckturm, der sich am Rande des Maifelds erhob, eines riesigen Aufmarschplatzes. Der Langemarck-Mythos, der seine Wurzeln im Ersten Weltkrieg hatte, feierte den Opfertod der Jugend für das Vaterland. Somit zeige schon die Architektur die eigentliche Aufgabe des Olympiastadions, wie sie die Nationalsozialisten sahen: Die deutsche Jugend durch den Sport zu stählen, um sie auf den Heldentod im Krieg vorzubereiten.
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