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Warum nehme ich Gerüche anders wahr?

Siglinde Hauser
Siglinde Hauser
2025-07-11 07:20:41
Anzahl der Antworten : 4
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Patienten mit qualitativen Riechstörungen nehmen Gerüche anders wahr als gesunde Personen. Dieses Phänomen tritt z.B. im Rahmen von Migräne-Anfällen auf. Bei der vergleichsweise selten auftretenden Hyperosmie reagieren die Riechsinneszellen des Betroffenen übermäßig stark auf Geruchsreize. Jedweder Duftstoff, angenehm oder eklig, wird deutlich intensiver wahrgenommen. Diese Überempfindlichkeit kann sich aber auch nur auf bestimmte Duftstoffe beschränken. Bei der vor allem im Alter häufig auftretenden Hyposmie ist das Riechvermögen mehr oder weniger stark vermindert. Zudem kann das Riechvermögen auch schwanken - das heißt einmal besser, fast wie früher, und dann wieder schlechter sein. Einige der Betroffenen sind auch übermäßig geruchsempfindlich.
Anton Weigel
Anton Weigel
2025-07-02 08:08:30
Anzahl der Antworten : 5
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Wie wir Gerüche wahrnehmen, hat mit den Erfahrungen zu tun, die wir mit dem jeweiligen Geruch verbinden, so der Geruchsforscher. Wer schöne Kindergeburtstage hatte und es dann immer nach Kerzenrauch roch, wird auch Jahre später diesen Geruch als positiv wahrnehmen. Wir lernen Gerüche sozusagen. Der jeweilige Kontext hat ebenfalls einen Einfluss auf die Geruchswahrnehmung. Wenn uns gesagt wird: „Jetzt kommt ein stinkender Käse“, riecht er für uns automatisch unangenehmer. Außerdem beeinflusst die Erziehung und die eigene Kultur die Geruchswahrnehmung stark, sagt Hatt. Wenn unsere Eltern uns also beibringen, Schweißgeruch ist etwas Abstoßendes, speichern wir Schweißgeruch als etwas Negatives ab. Natürlich nimmt jeder Gerüche aufgrund von Erfahrungen, Kontexten und Erziehung anders wahr.
Meike Nolte
Meike Nolte
2025-06-25 16:53:48
Anzahl der Antworten : 2
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Der genaue Grund für olfaktorische Halluzinationen, wie die Phantom-Gerüche auch genannt werden, ist allerdings noch unklar. Vermutlich sind jene Nerven, die Gerüche zum Gehirn weiterleiten, leicht zu irritieren oder senden Fehlsignale. Mitunter sind sie auch gestört oder beschädigt. Es kann auch an überaktiven Sinneszellen in der Nasenhöhle liegen - oder an einer Fehlfunktion in jener Hirnregion, in der die Nervensignale verarbeitet werden. Dass und warum Frauen generell empfindlicher auf Gerüche reagieren und deshalb auch häufiger Phantom-Gerüche erschnuppern, beschäftigt allerdings nicht nur langgediente Partnerschaften, sondern auch die Wissenschaft. Frauen sind besser darin, Gerüche zu benennen und sie stören sich mehr an den Gerüchen ihrer Umgebung. Zu ihrer größeren Empfindlichkeit für Gerüche kommt ihre niedrigere Schwelle, sich über unangenehme Gerüche zu beschweren. Probleme mit dem Geruchssinn werden oft übersehen, obwohl sie so wichtig sind. Sie können sich auf den Appetit wie auf Nahrungsvorlieben auswirken und außerdem die Fähigkeit beeinträchtigen, Gefahrensignale wie den Geruch von Feuer, Gas oder verdorbenem Essen wahrzunehmen.
Katja Horn
Katja Horn
2025-06-16 08:07:56
Anzahl der Antworten : 4
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Man nimmt sie irgendwann nicht mehr wahr. Wie alle Sinnessysteme hat unsere Nase die Fähigkeit, sich an bestimmte Reize zu gewöhnen und abzuschalten. Sie meldet dann dem Gehirn gar nicht mehr, dass Düfte in der Luft sind. Denn was die ganze Zeit da ist, muss dass Gehirn nicht ständig erfahren, sonst wird es völlig überlastet. Man nennt das Adaptation. Wenn wir einen Raum, in dem es stinkt, verlassen und wieder zurückkommen, bemerken wir auch den Geruch wieder.