Kann die Psyche den Geruchssinn beeinflussen?

Viktor Pieper
2025-06-25 13:47:30
Anzahl der Antworten: 5
Der Geruchssinn wird oft unterschätzt, sagt Berlit. Der Geruchssinn spielt bei vielen Dingen eine zentrale Rolle. Er ist im Gehirn deutlich enger als andere Sinne mit dem limbischen System verschaltet, das für Emotionen zuständig ist. Angst, Stress, Frust – all das lässt den Körper Moleküle erzeugen, die sich im Achselschweiß nachweisen lassen und die andere Menschen wahrnehmen können. Die Menschen kommunizieren richtig über Düfte und Gerüche, sagt Thomas Hummel. Wenn man einen Infekt ausbrütet, ändert sich der Körpergeruch. Wenn sich die Laune ändert, man sich fürchtet oder freut, all das teilt man mit. Diese Kommunikation sei besonders ehrlich, weil der Aussendende sie nicht verändern könne, sagt Bettina Pause. Wenn der Geruchssinn beeinträchtigt ist, geht einem Menschen sehr viel an emotionaler Wahrnehmung verloren, sagt Neurologe Berlit. Es besteht auch ein Zusammenhang mit Depressionen.

Emine Ritter
2025-06-16 17:17:35
Anzahl der Antworten: 4
Die Wissenschaftler wollten der Frage nachgehen, wie sich Niedergeschlagenheit auf das Geruchsvermögen auswirkt.
Nach der Filmvorführung ließen sie ihre geknickten Probanden den Mief fauler Eier schnüffeln.
Die Teilnehmer verarbeiteten den Reiz langsamer als üblich, wie Messungen per Elektroenzephalografie (EEG) zeigten.
Zudem war der Peak in der Hirnstromkurve, der kurz nach Einsetzen des Gestanks zu beobachten war, in traurigem Zustand etwas kleiner.
Pause zeigte zudem als eine der Ersten, dass Menschen mit einer Depression Gerüche erst bei höherer Intensität wahrnehmen als Gesunde und dass das Riechvermögen nach der Therapie wieder zunimmt.

Karla Seidel
2025-06-16 16:49:38
Anzahl der Antworten: 4
Unser Geruchsurteil ist nicht in Stein gemeißelt. Wie wir den Geruch einer fremden Person wahrnehmen, hängt von unserer persönlichen Erfahrung ab. Ein Körpergeruch, den die Personen vor einer Begegnung unangenehm empfanden, wurde nach einer positiven Interaktion besser bewertet. Ob eine Begegnung positiv oder negativ war, beeinflusst wie wir den Geruch der Personen wahrnehmen. Das, was wir über Geruch halten, ist nicht nur Biologie. Wir verknüpfen den Geruch einer Person also mit den Erfahrungen, die wir mit ihr gesammelt haben. Positive Erlebnisse können dazu führen, dass uns ein Duft angenehm und vertraut erscheint. Wir haben also durchaus die Möglichkeit, unsere Nase sozusagen umzuprogrammieren. Gerüche und Emotionen sind stark aneinander gekoppelt. Positive Erlebnisse kann dazu führen, dass wir gewisse Gerüche als angenehm empfinden, weil wir sie mit diesen Erinnerungen verbinden.

Jeanette Breuer
2025-06-16 14:58:57
Anzahl der Antworten: 3
Bild Ob etwas gut riecht oder nicht, hängt nicht nur von der eigenen Nase ab. Der emotionale Gesichtsausdruck anderer Menschen beeinflusst, wie positiv oder negativ wir selbst einen Duft empfinden. Grundlage für diesen Effekt scheint die Aktivität eines Hirnbereiches zu sein, der für das Riechen zuständig ist und schon vor der Wahrnehmung eines Geruches aktiv wird. Dieser Teil des Riechhirns – der piriforme Kortex – schaltet sich schon vor dem Wahrnehmen eines Geruchs ein. Er verarbeitet das, was wir sehen, und kreiert eine Erwartung, wie der Geruch riechen wird. Diese beeinflusst dann, wie wir den Duft tatsächlich empfinden.
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