Was sagt man im Osten anders als im Westen?

Vladimir Gottschalk
2025-06-14 04:02:02
Anzahl der Antworten: 6
Jägerschnitzel ist im Osten eine gebratene Jagdwurst mit Tomatensoße, im Westen Schnitzel mit Pilzen.
Einraumwohnung heißt im Westen Einzimmerwohnung.
Feierabendheim ist das DDR-Pendant zum Altenheim im Westen.
Grilletta ist die DDR-Variante des Hamburgers, der wegen seines doppelten Westbezuges nicht so heißen durfte.
Nachholebedarf wird im Westen Nachholbedarf geschrieben.
Plaste heißt im Westen Plastik, während Plastik in der DDR Skulptur bedeutet.
Trinkröhrchen ist das DDR-Wort für Strohhalm.
Urst oder übelst bedeutet im Osten dasselbe wie im Westen krass oder geil.
Zellstofftaschentuch wird in der Bundesrepublik Tempotaschentuch genannt.

Karl-Ludwig Born
2025-06-01 05:03:53
Anzahl der Antworten: 3
An der Wortwahl, wenn er zum Beispiel Plaste sagt, das gab es nur im Osten.
Oder sie sagt, Guten Tag, ich bin Frau Müller.
Sabine Müller, Geschlecht, Adelstitel, Berufbezeichnung – das ist alles nicht erlaubt.
Wenn Sie beim Zahnarzt anrufen, und es meldet sich Schwester Angelika, dann wissen Sie, dass sie im Osten gelandet sind.
Der Ossi trägt immer noch gern Sakkos mit vier Knöpfen und Krawattennadel, das geht leider gar nicht.
In Sachen Mode sind die Wessis immer noch tonangebend.
Die Ostdeutschen reichen aber deutlich öfter die Hand, mit 70 Prozent extrem oft bei Freunden, in Westen sind es nur gut 40 Prozent.
Das Begrüßungsküsschen hält derzeit in ganz Deutschland Einzug, ist im privaten Bereich auch in Ordnung, im Business hat es allerdings nicht zu suchen.
Die Wessis versuchen es gerne den Ossis überzuhelfen.
Der Ossi ist ehrlicher im Auftreten, Eindruck zu schinden, sich in Szene zu setzen, ist verpönt.
Die Wessis neigen dazu, Schauspieler zu sein, große Gesten, Smileys, sie versuchen, sich den Amerikanern anzupassen, immer nur lächeln.

Knut Schilling
2025-05-30 10:37:28
Anzahl der Antworten: 4
Die meisten und auffälligsten sprachlichen Unterschiede zwischen Ost und West gehen auf die verschiedenen Regionalsprachen zurück und sind insofern eigentlich nicht DDR-spezifisch. Begriffe wie Broiler oder Zweiraumwohnung für eine Zweizimmerwohnung können als sogenannte "regionale Varietäten" betrachtet werden, die es sowohl in Ostdeutschland als auch in anderen Gegenden des deutschsprachigen Raums gab und gibt.
Neben diesen regionalen Unterschieden gibt es jedoch eine ganze Reihe von sprachlichen Merkmalen, die tatsächlich DDR-spezifisch sind. Der Wissenschaftler denkt hier vor allem an den DDR-typischen Wortschatz, zum Beispiel in der staatlichen Verwaltung, wo DDR-spezifische Sachverhalte benannt wurden und somit auch DDR-spezifische Benennungen entstehen mussten.

Tanja Schmid
2025-05-20 17:18:16
Anzahl der Antworten: 4
Ich denke, dass jede Seite ihre eigenen Wörter hat und eines wie das andere mehr oder weniger lächerlich sein kann. Spitzfindige Bürger aus dem Westen könnten jetzt sagen: Mich nerven Wörter wie Supermarkt und Unternehmen. Kompott schließe ich mal aus, das Wort gibt es überall. Ich weiß zwar nicht, was an Kaufhalle, Kompott und Betrieb nervig sein soll, aber du wirst dir schon was dabei denken. Von Betrieben als organisatorischer Einheit bzw. Betriebsteilen wird auch im Westen gesprochen. Im Gegensatz dazu das Unternehmen als rechtliche Einheit und warum findest Du Kaufhalle nervig? Der Begriff beschreibt doch einen Supermarkt recht eindeutig. Kaufhalle ist ein benachbarter Supermarkt, Kompott gibts da zu kaufen und dieser Betrieb, der das Kompott verkauft, ist als solcher beim Finanzamt gemeldet. Kompott ist bei uns im westen genauso es heißt bei uns z.B. Apfelkompott und anders kenne ich es auch nicht.

Willy Seifert
2025-05-10 01:36:29
Anzahl der Antworten: 3
Manch einer prognostizierte gar eine Trennung der deutschen Sprache. „Sogar die einstige gemeinsame Sprache ist in Auflösung begriffen“, sagte Ulbricht 1970 vor dem 13. Zentralkomitee der DDR und spielte damit darauf an, dass es bei Wortschatz und Sprechweise durchaus Unterschiede zwischen den beiden deutschen Staaten gab.
Während zahlreiche in der DDR geläufige Begriffe, insbesondere aus der Arbeitswelt oder dem offiziellen Sprachgebrauch, nach der Wende sang- und klanglos verschwanden, liegt die Zahl der übernommenen Vokabeln aus dem Westen bei 2.000 bis 3.000 Wörtern.
Statt Feinfrost, Kollektiv und Kaufhalle hieß es fortan Tiefkühlkost, Team und Supermarkt.
Im Osten unbekannt waren Begriffe wie Konfirmation, Spielothek und Hamburger sowie eine Vielzahl im Westen gängiger Anglizismen wie Kids oder Outfit.
Nur ungefähr 14 ehemals ostdeutsche Begriffe gingen in den gesamtdeutschen Wortschatz über – darunter abnicken, andenken, Exponat oder Fakt ist.
Plaste und Elaste hingegen, die alten DDR-Begriffe für harte und weiche Kunststoffe, wurden im Westen ebenso ignoriert wie Hunderte weitere.
Verständigungsprobleme zwischen ost- und Westdeutschen hatten ihre Ursache in den ersten Jahren nach dem Mauerfall auch in den vielen unterschiedlichen Bezeichnungen.
Eine Herausforderung war dies vor allem für die Ostdeutschen, die laut Sprachforscher Hellmann viele Begriffe aus der Bundesrepublik und vor allem deren Bedeutung wie bei einer Fremdsprache neu erlernen mussten.
Beispiele sind Begriffe wie Abwicklung, Begrüßungsgeld, Montagsdemo, runder Tisch oder Solidarbeitrag, aber auch abwertende Neuschöpfungen wie Besserwessi und Jammerossi.

Gustav Hentschel
2025-05-10 00:58:58
Anzahl der Antworten: 1
Bemme - eine Scheibe Brot
Broiler - halber Hahn
Bückware - sehr seltene oder illegale Ware
Datsche - Gartenhäuschen
Donnerlittchen - Ausdruck zum Fluchen
Dreiviertel Zwölf - 11.45 Uhr
Erdmöbel - Sarg
Fetzen - das ist cool, macht Spaß
Fleppe - Führerschein
Ganker - Spinne mit dünnen Beinen
Gehacktes - Schweinemett
Hitsche - altes Auto
Jägerschnitzel - gebratene, panierte Jagdwurst
Kaufhalle - Supermarkt
Konsum - Einkaufsladen
Klechern - arbeiten
Knast haben - Hunger haben
Kosmonaut - Astronaut
Meeda - Tasche
Mutschekiebchen - Marienkäfer
Nicki - T-Shirt
Polylux - Overheadprojektor
Puffmais - Popcorn
Selters - Wasser mit Sprudel
Stulle - eine Scheibe Brot
Schlippe - enge Gasse, oft als Abkürzung
Tote Oma - Speise aus gebratener Blutwurst
Verfranzen - verfahren
Viertel Eins - 12.15 Uhr
Würzfleisch - Ragout fin
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