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Warum war nicht ganz Berlin in der DDR?

Olga Friedrich
Olga Friedrich
2025-05-11 00:38:59
Anzahl der Antworten: 5
Die Entstehung der Berlinfrage begann mit der Aufteilung Berlins in vier Sektoren durch die vier Siegermächte nach dem Zweiten Weltkrieg. Berlin lag mitten in der Sowjetischen Besatzungszone und erhielt einen Sonderstatus mit Rechten aller vier Siegermächte einschließlich Zugangsmöglichkeiten auf dem Land- und Luftweg. Die wachsenden Spannungen zwischen den Westalliierten und der UdSSR in der Deutschlandpolitik übertrugen sich auch auf die Viermächteverwaltung Berlins. Nachdem die UdSSR bereits im März 1948 den Alliierten Kontrollrat verlassen hatte, stellte sie am 16.6.1948 auch ihre Mitarbeit in der Alliierten Hohen Kommandantur Berlin ein. Als Reaktion auf die Währungsreform und den Anschluss der Westsektoren Berlins an das Währungs- und Wirtschaftssystem der Westzonen verhängte die Sowjetunion die Berliner Blockade. Die kommunalen Selbstverwaltungsorgane wurden getrennt, Berlin war in Ost- und West-Berlin gespalten. Die Berlinfrage als Teil der deutschen Frage wurde mit der Gründung zweier deutscher Staaten 1949 noch erschwert. Während Ost-Berlin von der DDR als Hauptstadt der DDR betrachtet und der Viermächtestatus nach und nach aufgehoben wurde, galten diese Beschränkungen für West-Berlin weiter. Nach der Verfassung von Berlin wurde die Stadt zwar zu einem Land der Bundesrepublik Deutschland erklärt, doch die Westalliierten bestimmten, dass Berlin nicht durch den Bund regiert werden. Bundesgesetze mussten vom Berliner Abgeordnetenhaus übernommen werden. Auch hatten die Westalliierten ein Vetorecht.